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Wer spät „einwintert“, früh „auswintert“ oder mal einen milden Wintertag für eine Tour nutzen möchte, sollte darauf achten, ob schon/noch Streusalz auf den Straßen liegt und ggf. die Maschine nach jeder Fahrt sofort mit reichlich klarem Wasser abzuspülen, um aggressive Streusalzrückstände zu entfernen und damit korrosive Salzschäden zu verhindern. Danach sollte das Fahrzeug getrocknet und mit geeigneten Pflege-/Korrosionsschutzmitteln nachbehandelt werden.
Bevor es an die Vorbereitung für die Winterpause geht, macht eine Bestandsaufnahme am Motorrad Sinn. Wann ist die nächste Inspektion fällig und wie steht es um die Verschleißteile? Haben die Reifen noch genügend Profil? Wenn die im Fahrerhandbuch angegebenen Mindestprofiltiefen erreicht sind, aber spätestens bei den gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 mm muss Ersatz her. Ist die Antriebskette noch in Ordnung? Wenn der Durchhang gleichmäßig und wie im Fahrerhandbuch angegeben ist, die Rollen und Dichtringe intakt sind und die Kette sich nicht soweit vom Kettenrad abheben lässt, dass ein Zahn ganz sichtbar ist, kann sich der Kettenpflege gewidmet werden. Prüfende Blicke sollten auch den Bremsbelägen und der Bremsflüssigkeit gelten. Zeigt sich Handlungsbedarf, ist es meist sinnvoll, die fälligen Arbeiten gleich zu erledigen bzw. erledigen zu lassen. Die Werkstätten haben im Herbst meist kurzfristig Termine frei und mit einem startklaren Motorrad ist die Vorfreude auf die nächste Saison besonders groß. Viele Händler bieten auch einen Überwinterungs-Komplettservice an.
Bei längerem Stehen kann etwas Luft aus den Reifen entweichen. Deshalb sollte der Reifenluftdruck vorne wie hinten geringfügig (maximal um 0,5 bar) erhöht werden.
Auf jeden Fall muss der Reifenluftdruck vor der Wiederinbetriebnahme im Frühjahr geprüft bzw. gemäß den Angaben im Fahrerhandbuch korrekt eingestellt werden!!!
Schmutz zieht Feuchtigkeit an und erweist sich somit als ideale Brutstätte für jegliche Art von Korrosion. Deshalb steht als erstes eine gründliche Wäsche an. Wir empfehlen dabei auf die Verwendung eines Dampfstrahlers zu verzichten. Besser ist in jedem Fall die schonende Handwäsche mit warmem Wasser, Schwamm und einem geeignetem Reinigungsmittel
Die Verbrennungsrückstände im Motoröl sind für die heutigen Motoren mit Gehäusen aus hochwertigen Aluminiumlegierungen eigentlich kein Problem mehr. Dennoch empfehlen wir den jährlich vorgeschriebenen Öl- und Filterwechsel vor dem Einwintern durchzuführen, um im Öl gebundene, aggressive Substanzen (wie z.B. Säuren) möglichst vollständig aus dem Motor zu entfernen, da diese auf lange Sicht Dichtungen angreifen können. So kann dann im Frühjahr bei den ersten Sonnenstrahlen auch gleich guten Gewissens durchgestartet werden.
Für eine Überwinterung der Maschine sollte die Batterie ausgebaut und trocken und kühl (aber frostfrei) gelagert werden. Alle Batterien (auch so genannte „wartungsfreie“ MF-Batterien) sollten in regelmäßigen Abständen (einmal im Monat) mit einem geeigneten Ladegerät nachgeladen werden, um ihre volle Leistungsfähigkeit zu erhalten. Eine durch Selbstentladung tief entladene Batterie ist in den meisten Fällen dauerhaft geschädigt.
Wer das ganze Jahr über die Antriebskette nur geschmiert hat, sollte vor dem Winter die Gelegenheit nutzen, sie mittels eines speziellen Kettenreinigers (z.B. MOTUL Chain Clean) von Schmutz und altem Kettenfett gründlich zu säubern. Nach dem Trocknen die Kette dann wieder schmieren.
Steht die Maschine den Winter über draußen oder in ungeheizten Räumen, muss bei wassergekühlten Motoren auf sicheren Frostschutz geachtet werden. Der vorgeschriebene Anteil an Kühlflüssigkeit beträgt 50%. Damit ist der beste Schutz vor Frost und Korrosion gewährleistet. Sofern nicht ohnehin SUZUKI Super Longlife Coolant eingefüllt wurde. Diese gebrauchsfertige Mischung ist bei einigen neueren SUZUKI Modellen werksseitig enthalten und kann doppelt so lange verwendet werden wie übliche Mischungen aus Kühlflüssigkeit und destilliertem! Wasser. Es kann aber auch für alle anderen SUZUKIs verwendet werden.
Kraftstofftanks aus Stahlblech sollten am besten komplett befüllt, Kunststoffbehälter hingegen sollten so weit wie möglich entleert werden.
Weiterhin empfiehlt es sich, dem Kraftstoff einen Kraftstoffzusatz/-stabilisator (z.B. MOTUL Fuel System Clean) beizugeben. So lassen sich Alterungseffekte des Benzins bei längerer Standzeit reduzieren, wobei sich die leichter zündfähigen Bestandteile des Kraftstoffs verflüchtigen, was zu Startproblemen bei der Wiederinbetriebnahme führen kann. Darüber hinaus kann durch den Zusatz auch Feuchtigkeit im Kraftstoff gebunden und somit Korrosion vermieden werden.
Der wichtigste Schritt beim Einwintern eines Motorrades mit Vergaser(n) ist das vollständige Entleeren der Schwimmerkammer(n). Bereits relativ kurze Standzeiten von zwei bis drei Monaten können vor allem bei wenig gefahrenen Maschinen Ablagerungen an den Düsen/-stöcken zur Folge haben, die im Frühjahr eine teure, weil arbeitsintensive Reinigung der Vergaser erforderlich machen können.
Beim Entleeren der Schwimmerkammer(n) die Sicherheitshinweise im Fahrerhandbuch beachten und beim Umgang mit Kraftstoff stets erhöhte Vorsicht walten lassen! Weiterhin ist zu beachten, dass eine Schwimmerkammer durch zu festes Anziehen der Ablassschraube beschädigt werden kann!
Bei Modellen mit Kraftstoff-Einspritzung entfällt dieser Arbeitsschritt.
Zur gründlichen Konservierung gehört auch die Reinigung und Pflege der verwinkelten und schlecht zugänglichen Ecken. Lackschäden sollten behoben und empfindliche Oberflächen sowie Lagerstellen/Gelenke anschließend mit geeignetem Konservierungsmittel/-öl (z.B. MOTUL Wash & Wax bzw. MOTUL E.Z. Lube) oder Politur vor Korrosion geschützt werden.
Geschützt und trocken abstellen.
Das Fahrzeug sollte vor Frost, Nässe, Schmutz und anderen äußeren Einflüssen geschützt abgestellt werden. Der Stellplatz sollte also idealerweise trocken, sauber, sicher und frei von aggressiven, chemischen und korrosiven Substanzen oder Gasen sein.
Eine Verwendung von nicht atmungsaktiven Abdeckplanen ist nur bedingt ratsam, da sich unter der Plane Luftfeuchtigkeit niederschlagen kann, wodurch Korrosion unterstützt wird.
Es empfiehlt sich, die Reifen während der Standzeit möglichst komplett zu entlasten. Auf einem vorhandenen Hauptständer ist das schon ausreichend gewährleistet. Ansonsten sind Montageständer für Vorder- und Hinterrad empfehlenswert. Und als kostenlose Alternative können die Reifen regelmäßig ein Stück weitergedreht werden, um eine bleibende Verformung der Reifen durch immerwährende Belastung derselben Stellen zu vermeiden.
Wer sein Fahrzeug besonders gut konservieren möchte (für ein oder gar mehrere Jahre), sollte die vorgenannten Punkte besonders genau und darüber hinaus folgendes beachten.
Einige Tropfen Motoröl durch die Zündkerzenbohrung in den Brennraum träufeln, um so Zylinder, Kolben und Kolbenringe zuverlässig vor Korrosion zu schützen. Danach den Motor von Hand durchdrehen, aber nicht mehr starten.
Auch durch ein Auffüllen des Motors mit Motoröl bis zum oberen Rand der Einfüllöffnung können sämtliche Motor- und Getriebebauteile sehr wirkungsvoll für lange Zeit konserviert werden. Der Ölstand muss allerdings vor Inbetriebnahme des Motorrades unbedingt wieder auf den vorgeschriebenen Ölstand korrigiert werden!!!
Das Kraftstoffsystem sollte komplett entleert und das Innere des Kraftstofftanks konserviert werden.
Für die relativ kurze Zeit einer normalen Überwinterung sind diese aufwändigen Maßnahmen allerdings nicht notwendig.